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Photovoltaikanlage
Wie viel Strom produziert eine private Photovoltaikanlage pro Tag?

Wie viel Strom produziert eine private Photovoltaikanlage pro Tag?

Veröffentlicht am
22.11.2023
Inhaltsverzeichnis
Besitzer einer Photovoltaikanlage sowie diejenigen, die über die Anschaffung nachdenken, interessieren sich natürlich dafür, wie viel Strom eine solche Anlage tatsächlich produziert. Nur mit möglichst präzisen Daten lässt sich abschätzen, ob sich eine Investition in die eigene PV-Anlage lohnt. Dabei geht es nicht nur um die Jahresleistung, sondern auch die konkrete Leistung, die an einem bestimmten Tag zur Verfügung steht. Welche Faktoren die Stromproduktion beeinflussen und wie effizient eine Solaranlage in den verschiedenen Jahreszeiten arbeitet, erkundet dieser Beitrag beispielhaft am Zahlen einer Photovoltaikanlage mit 10 kWp Leistung.

Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, interessiert sich dafür, wie viel Strom diese tatsächlich produziert. Besonders interessant ist dabei die Information, wie viel kWh Strom pro Tag die Solaranlage liefert. Anhand dieser Angabe lässt sich abschätzen, welche Verbraucher mit dem eigenen Solarstrom betrieben werden können. Auch für die Planung eines Speichers ist es wichtig, die tägliche Strommenge zu kennen.

Was sagt die Angabe zu Kilowatt Peak über die Stromproduktion aus?

Die Photovoltaik-Leistung einer Anlage wird immer in kWp angegeben. Die Abkürzung kWp steht für Kilowatt Peak und bezeichnet die potenzielle, maximale Leistung der Photovoltaikanlage. Viele Photovoltaik-Anlagen, die auf privaten Dächern installiert sind, haben eine Leistung zwischen sechs und zehn kWp.

Diese Angabe in kWp bezeichnet die Nennleistung, die unter optimalen Bedingungen erzielt wird. Die tatsächliche Stromproduktion hängt hingegen von vielen Variablen und Faktoren ab, sodass die angegebene Leistung der PV-Anlage in kWp nur selten und unter Umständen nie erreicht wird. Die Information, welche PV-Leistung in kWp Ihre Solaranlage hat, ist somit ein Anhaltspunkt, sagt jedoch wenig über die tatsächliche Solarstromproduktion eines bestimmten Tages und auch nichts über die Jahresleistung aus.

Welche Faktoren beeinflussen die Produktion einer Photovoltaik-Anlage?

Der Ertrag einer PV-Anlage wird von einer Reihe von Einflussfaktoren bestimmt. Dies sind sowohl lokale als auch saisonale Einflüsse. Ein wichtiger lokaler Faktor ist der Standort. Eine PV-Anlage liefert den höchsten Ertrag, wenn sie exakt in Richtung Süden ausgerichtet ist. Auch die Neigung spielt hierbei eine Rolle. Bei dieser gibt es hingegen keinen optimalen Winkel, denn dieser ist dynamisch und hängt von der aktuellen Position der Sonne ab. Den höchsten Ertrag liefern Solarmodule, wenn das Sonnenlicht in einem Winkel von 90 Grad auftrifft. Somit ist der Breitengrad, wo die PV-Anlage installiert ist, der ausschlaggebende Punkt.

In Deutschland liegt der optimale Neigungswinkel in einem Bereich zwischen 30 und 35 Grad. Eine Grundregel ist, dass weiter südlich eine geringere Neigung vorteilhaft ist, da die Sonne höher steht, umso mehr sich der Standort dem Äquator nähert. Zudem gilt dies in erster Linie für Photovoltaikanlagen, die direkt nach Süden ausgerichtet sind. PV-Anlagen, die hingegen nach Osten oder Westen installiert sind, profitieren grundsätzlich von einem niedrigeren Neigungswinkel. Hier können Solarmodule mit einer Neigung von maximal 20 Grad in Deutschland bis zu 90 Prozent der Solarstromproduktion einer nach Süden ausgerichteten Anlage erreichen.

Ein weiterer Faktor, der die tägliche Anlagenleistung zwangsläufig beeinflusst, ist die Jahreszeit. Dies hat zwei Gründe. Zum einen sind die Tage im Sommer länger als im Winter. Es stehen im Winter also weniger Sonnenstunden pro Tag zur Verfügung, was die Stromerzeugung reduziert. Als Beispiel für Deutschland erreicht Stuttgart im Schnitt 230 Sonnenstunden im Juli, während es im Dezember nur noch 60 sind. Alleine dieser Fakt reduziert die mögliche Produktion im Winter um drei Viertel. Zum anderen ist im Winter die Energie der Sonneneinstrahlung geringer als im Sommer. Das liegt auch daran, dass die Sonne im Jahresverlauf ihre Position am Himmel verändert und im Winter niedrigerer steht.

Nicht zu unterschätzen sind die Auswirkungen, die das Wetter auf die Stromerzeugung einer Solaranlage hat. Die maximale Leistung steht nur an wolkenlosen und sonnigen Tagen zur Verfügung. Bereits eine leichte Bewölkung reduziert die Energie der Sonneneinstrahlung um bis zu 50 Prozent. Bei starker Bewölkung oder Nebel sinkt die Leistung einer Solaranlage sogar um 75 bis 90 Prozent. Auch Schatten von Bäumen oder Schnee auf den Solarpanels senkt die Stromproduktion von Solaranlagen. Gerade Schnee sorgt aber einer bestimmten Dicke dafür, dass der PV-Ertrag auf null sinkt.

Wie viel Strom produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage am Tag in unterschiedlichen Szenarien?

Es gibt Erfahrungswerte aus der Praxis, wie viel kWh Strom pro Jahr eine Solaranlage in Deutschland erzeugt. Im Durchschnitt liegt dieser Wert bei 26,5 kWh Strom am Tag. Dieser Wert ist jedoch einfach vom Jahresdurchschnitt abgeleitet und somit ebenfalls nur wenig aussagekräftig. So liegt die Stromproduktion einer 10-kWp-Photovoltaikanlage in Deutschland bei rund 9.700 kWh Strom pro Jahr, was den täglichen Durchschnitt von 26,5 kWh ergibt.

Eine differenziertere Betrachtung beschäftigt sich damit, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage an einem bestimmten Tag erzeugt. Um dies herauszubekommen, ist die Globalstrahlung wichtig. Bei der Globalstrahlung handelt es sich um die Angabe, wie viel Energie die Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter Fläche am Erdboden liefert. Sie ist abhängig von der Jahreszeit und bestimmt somit maßgeblich, wie viel Strom erzeugt wird. In Deutschland liegt der Jahresdurchschnitt bei der Globalstrahlung bei 1.171 kWh pro Quadratmeter. Dabei gibt es teilweise deutliche regionale Unterschiede und im Süden sowie im äußersten Norden ist die Sonneneinstrahlung grundsätzlich höher. Die Region südlich von Stuttgart erreicht so Werte um 1.250 kWh pro Quadratmeter, während die sonnenärmeren Bereiche im Westen und Osten nur etwa 800 bis 900 kWh pro Quadratmeter erhalten.

Der Großteil vom Sonnenlicht und damit der Energie trifft zwischen den Monaten April und Oktober auf die PV-Anlage auf. In den Monaten Juni und Juli sind es im Schnitt 164 bis 184 kWh pro Quadratmeter. Der sonnenärmste Monat ist der Dezember mit einer Sonneneinstrahlung von nur 21 kWh pro Quadratmeter. Bereits im Februar sind es hingegen wieder 46 kWh pro Quadratmeter. Aus diesem Grund steigt auch die Produktion der Solarenergie in den Sommermonaten deutlich an.

Eine 10 kWp Photovoltaikanlage liefert somit über das Jahr gesehen sehr unterschiedliche Mengen an Strom pro Tag und Monat. Im Winter ist der Dezember üblicherweise der Monat mit dem niedrigsten Ertrag. Hier liefert eine Anlage mit 10 kWp um die 189 kWh Strom pro Monat. In der Theorie ergibt dies 6,3 kWh pro Tag im Dezember. Im Februar mit seiner gestiegenen Sonneneinstrahlung und den etwas längeren Tagen sind es bereits 414 kWh Strom pro Monat, was im Mittel 13,8 kWh pro Tag entspricht.

Im Juli wird die maximale Einstrahlung der Sonne erreicht und die Produktion einer 10 kWp Photovoltaikanlage liegt statistisch bei 1.656 kWh Strom pro Monat im Sommer. Damit bewegt sich die Erzeugung von Strom einer Solaranlage im Sommer rechnerisch bei 55,2 kWh pro Tag.

Nicht zu vergessen sind die bereits erwähnten Faktoren wie Standort und Ausrichtung. So kann der tatsächliche Ertrag Ihrer PV-Anlage um bis zu 30 Prozent unter diesen Werten liegen, beispielsweise, wenn die Solaranlage nicht nach Süden ausgerichtet ist. Weiterhin beeinflusst das Wetter die Stromerzeugung. Das Wetter hat dabei den größten Einfluss, wenn Sie konkret analysieren möchten, wie viel Ihre Anlage täglich an Strom produziert. An einem spezifischen Tag kann die PV-Anlage so durchaus nur einen Bruchteil vom Durchschnitt erzeugen. An einem regnerischen Junitag, an dem sich die Sonne gar nicht zeigt, kann die Leistung durchaus in einen Bereich unterhalb von 10 kWh pro Tag fallen. Im Winter sinkt die Stromproduktion an solchen schlechten Tage noch deutlicher und geht gegen null.

Das andere Extrem sind Tage, an denen die Sonne von morgens bis abends ununterbrochen scheint. Bei einer optimalen Ausrichtung der PV-Anlage kann sich die Produktion von Solarstrom im Sommer dem theoretischen Maximum nähern. Im Juni oder Juli sind dann Werte von 70 bis 80 kWh Strom an einem Tag durchaus realistisch. Zu einer anderen Jahreszeit sinkt der Output an Strom hingegen auch an sonnigen Tagen, da die Sonnenstunden limitiert sind und die Globalstrahlung im Jahresverlauf schwankt.

Wie viel Strom produziert eine Solaranlage pro kWp Leistung?

Viele Eigentümer einer Solaranlage haben eine andere Leistung als 10 kWp installiert. So besitzen viele Eigenheimbesitzer Anlagen mit einer Leistung von 6,5 kWp oder anderen Leistungsklassen. Dementsprechend sind die genannten Werte keine große Hilfe für die eigene Situation. Dennoch erlauben es die genannten Informationen, recht präzise zu ermitteln, wie viel Strom pro Jahr und Tag eine Solaranlage mit einer anderen Leistung der PV-Module in kWp produziert.

Die Grundregel ist, dass eine Solaranlage pro kWp installierter Leistung 900 bis 970 kWh Strom pro Jahr produziert. Mit dieser Formel und den verschiedenen Werten für spezifische Monate und Jahreszeiten können Sie für Ihre Solaranlage kalkulieren, in welchem Bereich Ihr Ertrag zu einem bestimmten Zeitpunkt liegt.

Eine Beispielrechnung für eine Solaranlage mit einer Leistung von 7,5 kWp ergibt dann folgende Werte: Solaranlagen mit 7,5 kWp installierter Leistung stellen eine Jahresleistung von rund 7.275 kWh Solarenergie bereit. Im Winter würde die Anlage ungefähr 141 kWh im Dezember und 310 kWh Strom im Februar liefern. Pro Tag sind dies etwa 4,7 kWh im Dezember beziehungsweise 10,35 kWh im Februar. Für die ertragreichen Monate Juni und Juli sind mit 1.240 kWh monatlich zu rechnen, was 41,5 kWh am Tag entspricht.

Bei einem Standort im südlichen Baden-Württemberg erhöhen sich die genannten Werte um bis zu 20 Prozent, befindet sich die Solaranlage hingegen in Sachsen, dann ist mit einem niedrigeren Ertrag zu rechnen. Hier verringert sich die Leistung im Schnitt um etwa zehn Prozent, was 6.550 kWh Strom im Jahr entspricht.

FAQ

Wann liefert eine 10 kWp Photovoltaikanlage am meisten Strom?

In den Sommermonaten Juni und Juli ist die Stromproduktion von PV-Anlagen am höchsten. Rund 30 Prozent der Photovoltaik Leistung des Jahres entfallen alleine auf diese beiden Monate.

Wie viel Strom produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage im Winter?

Sofern die Module eis- und schneefrei sind, kann eine PV-Anlage im Winter etwa 20 bis 30 Prozent der Nennleistung erbringen. Durch die kurze Sonnenscheindauer erzeugen Solaranlagen mit 10 kWp jedoch oft nur zwischen vier und zehn kWh Strom pro Tag.

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