Alle Magazin-Artikel
Balkonkraftwerk
Wie funktioniert die Balkonkraftwerk Einspeisung?

Wie funktioniert die Balkonkraftwerk Einspeisung?

Veröffentlicht am
22.11.2023
Inhaltsverzeichnis

Die erste Frage ist einfach zu beantworten: Ja, Balkonkraftwerke lohnen sich, auch für Einsteiger, wenn alle Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden.

Dazu zählt zum einen die sinnvolle Auslastung der Haushaltsgeräte durch entsprechende Zeitschaltuhren. Sie werden so programmiert, dass Strom verbraucht wird, wenn durch das Balkonkraftwerk aufgrund der Sonneneinstrahlung eine hohe Leistung erbracht wird. Zum anderen kann durch geeignete Speicher eine noch bessere Rentabilität erreicht werden.

Was versteht man unter Nulleinspeisung?

Balkonkraftwerke sind in ihrer Leistung auf 600 Watt beschränkt. Wird diese Menge Solarstrom vollkommen vom Besitzer verbraucht, spricht man von einer Nulleinspeisung.

Was ist eine Überschusseinspeisung?

 Wird weniger Energie benötigt oder bringt ein Mini-Kraftwerk an sonnigen Tagen mehr Leistung, kann es zu einer Überschusseinspeisung kommen. Der zu viel erzeugte Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist, ohne dass der Kraftwerkbesitzer etwas dafür bekommt.

Mit einem speziellen Speicher kann jedoch dieser Strom weitgehend der Eigennutzung zugeführt werden.

Ist mit dem Balkonkraftwerk eine Volleinspeisung möglich?

 Eine Volleinspeisung, wie sie mit größeren Photovoltaikanlagen erwirtschaftet werden kann, lässt sich mit den Modulen auf dem Balkon nicht erzielen. Hier ist die Leistung zu gering, um ein solches Vorhaben rentabel zu machen. Die Einspeisevergütung, wie sie Volleinspeiser erhalten, fällt also flach.

Der Aufwand, die wenigen kW, die nicht im eigenen Haushalt verbraucht werden, über einen vom Stromerzeuger gemieteten Zähler ins öffentliche Netz fließen zu lassen und die geringe Menge entsprechend den Vorschriften abzurechnen, würde den Ertrag bei weitem übersteigen.

Mehr als eine einstellige oder knapp zweistellige Vergütung für Strom aus dem Balkonkraftwerk kann kaum erzielt werden.

Balkonkraftwerk Einspeisung: Rechte, Pflichten und Strafen - Das sollten Balkonkraftwerk Besitzer bei der Einspeisung beachten

Neben der Möglichkeit, Solarstrom für den eigenen Bedarf zu gewinnen, steht den Besitzern von Balkonkraftwerken auch die Option offen, überschüssige Energie ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

Aber lohnt sich dieser Aufwand überhaupt? Und wie überhaupt können Balkonkraftwerke effizient genutzt werden?

Zwar sind die Vorschriften und Auflagen für die Errichtung von Balkonkraftwerken bis 600 Watt im Verhältnis zu anderen Photovoltaikanlagen eher gering. Nichtsdestotrotz sollten die Pflichten, die mit der Errichtung einer Mini-Solaranlage einhergehen, durch Einsteiger unbedingt beachtet werden, um keine Nachteile zu erleiden.

Wie speist ein Balkonkraftwerk Strom ein?

Diese Variante einer Mini-PV ist ebenso simpel wie effizient: Die auf dem Balkon angebrachten PV-Module sind in der Lage, zwischen 300 und 600 Watt Strom zu erzeugen.

Dies geschieht jedoch nur, wenn ausreichend Sonnenlicht auf dein Balkonkraftwerk fällt. An trüben Tagen reichen die Solarmodule eines Balkonkraftwerks nicht aus, den Verbrauch zu decken.

Die Funktionsweise von Stecker-Solaranlagen ist denkbar einfach: Photovoltaik-Module auwählen, Solaranlage montieren, den passenden Stecker eine geeignete Steckdose einstecken.

Warum ist trotzdem ein Wechselrichter notwendig?

Dass sich auf der Rückseite des Balkonkraftwerks ein Wechselrichter befindet, hat einen einfachen Grund. Balkonkraftwerke erzeugen Gleichstrom. Dieser muss durch den Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden.

Nur so kann er über ein Netzkabel mit Schuko-Stecker, das mit einer Steckdose verbunden ist, ins Hausnetz einfließen. Von dort geht der Strom an alle Geräte, die im Haushalt gerade in Stand-by oder am Arbeiten sind und deshalb die aktuell erzeugte Energie verbrauchen.

Kann man in jede Steckdose einspeisen?

Nicht alle Steckdosen, die sich in Balkonnähe, auf Terrassen oder im Garten befinden, sind für die Einspeisung geeignet. Um einen sicheren Umgang mit Elektrizität zu gewährleisten, gibt es die VDE-Vorschriften.

Sie gelten auch für Strom, der durch eine Stecker-Solaranlage erzeugt wird. Dies umso mehr, als Photovoltaikanlage und Zuleitung zur Steckdose ja im Freien sind.

Hier sind sie Witterungseinflüssen ausgesetzt. Strom und Feuchtigkeit sind jedoch keine guten Partner. Es besteht die Gefahr von Kurzschlüssen oder Stromschlägen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass für den Außenbereich zugelassenes Montagematerial zur Errichtung des Balkonkraftwerks und für die Einspeisung verwendet werden.

Normale Steckdosen reichen nach VDE ebenfalls nicht aus, es sei denn, der Wechselrichter verfügt über einen NA-Schutz. Dann kann die durch die Mini-PV-Anlage selbst erzeugte Energie über eine Schuko-Steckdose an Haushaltsgeräte in der Wohnung weitergeleitet werden.

Wie viel Strom darf ich mit einem Balkonkraftwerk einspeisen?

Wer zeitaufwendige Anmeldeverfahren und die Hinzuziehung eines Fachbetriebs umgehen möchte, darf mit seiner Mini-PV-Anlage nicht mehr als 600 Watt einspeisen. Ebenfalls ist Voraussetzung, dass diese Mini-Solaranlage mit maximal zwei Modulen in ausgerüstet ist.

Eine Ausnahme ist möglich, wenn das eigene Hausnetz aus mehr als einem geschlossenen Stromkreis besteht.

Wann fließt Strom ins öffentliche Netz?

Strom geht immer den Weg des kürzesten Widerstands. Die eigenen Haushaltsgeräte sind deshalb näher an der Einspeisung und dem ins Netz gelieferten Strom.

Er fließt nur dann ins öffentliche Netz weiter, wenn er nicht abgenommen wird. Dies ist dann der Fall, wenn keine Geräte eingeschaltet oder im Standby sind.

Ist bei laufenden Geräten der Strombedarf dennoch gedeckt, fließt der Strom ebenfalls ins öffentliche Netz.

Kann der Strom zu Nachbarn fließen?

Jede Mietwohnung hat in der Regel einen eigenen Stromkreis. Er geht von der Hauptleitung aus, mit der der Strom ins Haus und über die jeweiligen Zähler an die Parteien gelangt.

Die Sorge, dass ungewollt Solarstrom und somit die Stromersparnis beim Nachbarn landet, ist deshalb unbegründet, solange mit den Leitungen alles seine Richtigkeit hat.

Kann man überschüssigen Strom mit den Nachbarn teilen?

Rein theoretisch ist es möglich, wenn entsprechende Netze für die Einspeisung und die Weiterleitung errichtet werden.

Geld dafür bekommt man allerdings nicht. Noch wird dies durch die derzeitig gültige Gesetzeslage verhindert. Durch top Balkonkraftwerke oder eine Photovoltaikanlage erzeugter Strom darf nicht weiterverkauft werden.

Ebenso ist es im Gegensatz zu Österreich in Deutschland aktuell nicht erlaubt, bei der Einspeisung des Stroms oder dessen Abgabe das eigene Grundstück zu überschreiten.

Seinen überschüssigen Strom aus der Einspeisung kann man jedoch innerhalb eines Hauses durchaus verschenken.

Entsprechende Vorrichtungen zu treffen, dass Energie nur dann zu Wohnungsnachbarn oder fließt, wenn sie selbst nicht abgenommen wird, wären aufwändig zu errichten und teuer. Den reduzierten Stromkosten würde dann die nicht unerhebliche Summe für die Geräte und Leitungen gegenüberstehen.

Was passiert, wenn ich mehr als 600 Watt einspeise?

Eine Anmeldung ist auch bei Mini-Solaranlagen erforderlich, sie ist denkbar einfach und unkompliziert. Werden durch mehrere Module mehr als 600 Watt erwirtschaftet, gelten weitaus umfangreichere Vorschriften.

Das Anmeldeverfahren ist aufwändiger und komplizierter, wenn Haushalte mehr als 600 Watt erzeugen.

Zudem muss ein Fachbetrieb mit der Installation der Solarmodule und der für den Betrieb benötigten Wechselrichter und weiterer Zubehörteile wie dem Speicher beauftragt werden.

Diese Fachbetriebe wieder benötigen eine spezielle Zulassung, damit sie für ihre Kunden die Anmeldeformalitäten und die Montage der Mini-Photovoltaikanlage übernehmen können.

Was passiert mit überschüssigem Strom?

Es ist geplant, die Nutzung von Rückwärtszählern, den sogenannten Ferraris-Zählern abzuschaffen. Ist die Verordnung erst einmal durch, entfällt die Möglichkeit, die eigene Stromrechnung über einen rückwärtslaufenden Stromzähler zu reduzieren.

Speist ein Balkonkraftwerk mehr als die Leistung von 600 Watt ein, lohnt es sich für viele Besitzer von Anlagen, an eine Speicherung des Stroms zu denken. Sie tragen effizient dazu bei, die eigenen Stromkosten zu senken.

Wer auf maßgenau zugeschneiderte Speicher verzichtet, sorgt ungewollt dafür, dass das öffentliche Stromnetz von den Überschüssen ohne Gegenleistung profitiert, sofern keine Installation von Ferraris-Zählern erfolgt war oder diese rückwärts laufenden Stromzähler nicht mehr erlaubt sind.

Gibt es eine Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke?

Theoretisch ist es möglich, eine Einspeisevergütung für den erzeugten Ökostrom zu beantragen.

Die von einem Balkonkraftwerk erzielte Leistung oder besser gesagt, ein eventueller Überschuss ist so gering, dass sich der Aufwand für den Antrag auf Einspeisevergütung nicht lohnt. Allein die Lesezeit aller Vorgaben würde den minimalen Vorteil wieder zunichte machen.

Zudem müsste ein eigener Zähler für den erzeugten Strom installiert werden, der wiederum Kosten verursacht.

Welche Einspeisevergütung könnte theoretisch erzielt werden?

Wer sich bei der Erzeugung von Ökostrom durch die Balkon-Solaranlage auf die zugelassene Höchstmenge von 600 Watt beschränkt, würde kaum mehr als 20 Euro Einspeisevergütung pro Jahr für die Balkonkraftwerk-Einspeisung ins öffentliche Netz erzielen.

Auch unter diesem Aspekt lohnt es sich, Balkonkraftwerk, Einspeisung, Speicher, den Verbrauch und die eigene Nutzung der Geräte in der Wohnung aufeinander abzustimmen. Nur so wird die mit dem Balkonkraftwerk erzeugte Energie nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll. 

Teilen
Transparent

Klare Test- und Bewertungskriterien werden angewendet, um möglichst objektive Urteile zu fällen. Dabei lassen wir nichts unter den Tisch fallen.

Kostenlos

Die Nutzung des Portals ist unverbindlich und kostenfrei. Sollten Sie sich für eine vorgestellte Lösung entscheiden, sind wir bemüht, für Sie das günstigste Angebot zu finden.

Nutzerfreundlich

Wir sind bestrebt, die Plattform so einfach und direkt wie möglich zu gestalten, sodass wirklich Jedermann ein Teil des Wandels werden kann.

Erfahren

Wir bieten ausschließlich Experten eine Plattform, um Informationen zu vermitteln. Strenge Qualitätskriterien sind zu erfüllen.