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11.6.2023
Photovoltaik auf dem Carport: Solarenergie für Haus & E-Auto tanken!

Photovoltaik auf dem Carport: Solarenergie für Haus & E-Auto tanken!

Veröffentlicht am
11.6.2023
Inhaltsverzeichnis

Viele Deutsche nutzen einen Carport oder denken über die Anschaffung nach, um ihr Auto oder ihr Wohnmobil vor Witterungseinflüssen zu schützen. Der Unterstand spendet Schatten und schützt die Karosserie vor Regen und anderen Umwelteinflüssen. Doch ein Carport ist nicht nur eine Investition in den Werterhalt des Fahrzeugs: Die Dachfläche lässt sich gleichzeitig für die Installation von Solarmodulen nutzen, um selbst grünen Strom zu produzieren. So lässt sich das neue E-Auto direkt an der hauseigenen Ladesäule aufladen.

Denn in der aktuellen Energiekrise wird eines deutlich: Solarstrom ist eine der günstigsten Lösungen zur Energieversorgung, der zweifelsohne die Zukunft gehört und die Umwelt schont. Grund genug, sich mit den Möglichkeiten eines Solar-Carports näher zu befassen.

Was ist ein Solar-Carport?

Ein Carport dient als schützende Unterstellmöglichkeit für Autos oder größere Vans. Dabei handelt es sich um eine an den Seiten offene Alternative zur Garage, die auf zwei bzw. vier stabilen Pfeilern steht. Bei einem Solar-Carport sorgen Photovoltaikmodule auf der Dachfläche für die Erzeugung von erneuerbarem Strom. Je nach Leistungsstärke der Solarmodule und Ihrem Stromverbrauch lässt sich der Strom für das Aufladen des E-Autos oder für den Haushalt nutzen. Durch die zusätzliche Integration eines Stromspeichers erhöht sich Ihre Versorgungssicherheit weiter – denn was nicht gleich verbraucht wird, steht dann abends oder nachts bereit.

Auto-Unterstands-Installation: Carport als eigene Energiequelle

Solar-Carport: Die wichtigsten Faktoren auf einen Blick

  • Ein Solar-Carport bietet Schutz und erzeugt jeden Tag kostengünstigen Solarstrom: Als Besitzer machen Sie sich unabhängiger von den steigenden Strompreisen und können Ihr Elektrofahrzeug mit eigenem Strom kostenlos laden.
  • Prüfen Sie vorab die baurechtlichen Voraussetzungen in Ihrem Bundesland. Unabhängig davon besteht jedoch grundsätzlich eine Anzeigepflicht.
  • Der Standort und die Ausrichtung (idealerweise nach Süden) entscheiden maßgeblich über die Wirtschaftlichkeit bzw. Ausbeute an grünem Solarstrom.
  • Bei ganzheitlicher Planung finanziert sich ein Solar-Carport selbst: Der Staat bietet attraktive Fördermöglichkeiten mit sehr günstigen Zinsen.

Welche Arten von Solar-Carports gibt es?

Wenn Sie sich für einen Solar-Carport interessieren, haben Sie grundsätzlich zwei Optionen: Sie können sich für ein Komplettangebot eines Herstellers entscheiden oder selbst Solarmodule auf Ihrem Carport installieren. Letzteres ist i. d. R. problemlos möglich. Die wichtigsten Faktoren für einen sicheren und wirtschaftlichen Betrieb beleuchten wir in diesem Ratgeber.

Was kostet mich ein Solar-Carport?

Für eine Komplettlösung zahlen Sie oftmals deutlich über 10.000 €, abhängig von der Größe des Carports und die Leistungsstärke der Solaranlage. Falls Sie die PV-Anlage nachträglich selbst installieren und so ein Upgrade Ihres Solar-Carports oder Garagendachs durchführen wollen, ist mit Zusatzkosten im niedrigen vierstelligen Bereich zu rechnen. Die Kosten für diese flexibel installierbaren Solarzellen werden Sie nach wenigen Jahren wieder eingefahren haben. Spätestens dann zahlt sich diese Zukunftsinvestition voll aus.

Gut zu wissen:

<span class="highlight-section-orange">Als Faustregel können Sie mit etwa 2.000 Euro pro kWp rechnen. Dabei entspricht ein Kilowatt-Peak einer Höchstleistung der Photovoltaikanlage bei voller Sonneneinstrahlung von 1.000 Watt.
Heutige Solarmodule liefern ungefähr 0,2 kWp pro Quadratmeter, wobei Sie pro Pkw-Stellplatz (2,5 x 5 m) mit 12,5 m² überdachter Fläche rechnen können.</span>

Welche Vorteile haben Solar-Carports?

Für den Einstieg in die Erzeugung von erneuerbarem Strom sind Solar-Carports ideal, denn für die vergleichsweise kleinen Flächen halten sich die Investitionskosten im überschaubaren Rahmen. Auch die Montage und spätere Wartung und Pflege ist weniger aufwendig, wobei der Carport selbst als tragende Struktur stabil genug sein muss. Dank eines große Angebots lassen sich leistungsstarke Solarmodule zeitnah und flexibel auf dem Carport- oder Garagendach installieren. Dabei wirken moderne Solarmodule keinesfalls störend. Vielmehr nutzen sie die entstandene Dachfläche konsequent für die umweltfreundliche Stromerzeugung.

Carports als Solaranlage: Die Alternative zum Hausdach oder der Garage

Neben seiner Schutzfunktion erzeugt ein Solar-Carport jeden Tag kostengünstig grünen Strom – bei optimaler Ausrichtung auch im Winter in nennenswerter Menge. Bei der Nutzung des Solarstroms sind Sie flexibel: Sie können damit Ihr E-Auto laden oder den Strom im eigenen Haushalt nutzen. Auch eine Einspeisung von überschüssigem Strom in das öffentliche Stromnetz gegen eine festgelegte Vergütung ist denkbar. In jedem Fall ist größere Unabhängigkeit ein immenser Vorteil eines Solar-Carports: Steigende Strompreise lassen sich so abfedern – und zwar langfristig.

Durch die Integration eines zusätzlichen Stromspeichers in Form einer Solarbatterie werden Sie noch flexibler. Sie können damit sicherstellen, dass immer genug Strom vorhanden ist – selbst wenn die Sonne einmal nicht scheint. Wer sich zum Solar-Carport auch noch für eine förderfähige Ladesäule entscheidet, ist mit der ganzheitlichen Lösung perfekt für die Zukunft gerüstet.

Welche Nachteile haben Solar-Carports?

Insbesondere die finanziellen Nachteile sind überschaubar, da ein Solar-Carport eindeutig als nachhaltige Zukunftsinvestition zu bewerten ist. <span class="inline-hightlight-orange">Solaranlagen dieser Größe amortisieren sich oft schon nach 5 bis 7 Jahren bei einer typischen Lebensdauer der Module von 25 Jahren.</span>

Bautechnische Einschränkungen kann es bei bestimmten Carports aus Holz oder Kunststoff geben. Diese sind eventuell nicht stabil genug, um die PV-Module sicher zu tragen. Hier sollten Sie die Statik vorab prüfen lassen.

Falls Sie durch Nachrüstung einen Solar-Carport schaffen möchten, müssen Lage und Ausrichtung zur Sonne stimmen. Insofern ist vor Baubeginn die Lage des Carports zu analysieren und die Montagerichtung der Solarmodule zu überprüfen.

Holz-Carports vorher auf Eignung prüfen, dann steht der Anlage nichts im Wege
Holz-Carports vorher auf Eignung prüfen, dann steht der Anlage nichts im Wege

Sind Solarmodule auf dem Carport genehmigungspflichtig?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Die baurechtlichen Vorgaben sind Ländersache und unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Zwar besteht eine Einheitsregelung für Photovoltaikanlagen, die auf Schrägdächern, Flachdächern oder an Hausfassaden installiert werden sollen, dennoch sollte Sie einen Blick in die Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslands werfen. Informieren Sie sich deshalb an Ihrem Standort und nutzen Sie eine unabhängige Fachberatung. Nur so können Sie sicher sein, von Baubeginn alles richtigzumachen.

Im Einzelfall kommt es mit Blick auf die Genehmigungspflicht für eine Photovoltaikanlage immer auch auf die Leistung der Anlage an. Auch wenn ein Photovoltaik-Carport in Ihrem Bundesland bzw. an Ihrem Standort nicht genehmigungspflichtig sein sollte, ist an die <span class="inline-hightlight-orange">Anzeigepflicht bei der Bundesnetzagentur zu denken</span>. Das zuständige Bauamt sollte informiert werden. Eine Baugenehmigung ist immer erforderlich, sobald Bestimmungen des Denkmalschutzes berührt werden.

Carport-Solarmodule stellen aus baurechtlicher Sicht eine Dachverglasung dar. Für solche Überkopfverglasungen ist eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (ABG) notwendig. Diese sollte für hochwertige Solarmodule Standard sein. Sie besagt, dass Personen sich bedenkenlos unter sogenanntem Verbundsicherheitsglas aufhalten können. Sie sollten aus Sicherheits- und Haftungsgründen keine Solarmodule auf dem Carport installieren, die diese Zulassung nicht besitzen.

Wie sicher sind Solarglasmodule?

Bleiben wir noch kurz beim angesprochenen Sicherheitsthema, schließlich wollen Sie lange Freude an Ihrem Solar-Carport haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass die PV-Anlage auf dem Carport ständig Wind und Wetter ausgesetzt ist. Die Moduloberfläche ist jedoch so stabil, dass sie einem herkömmlichen Hagelschauer problemlos standhalten kann. Konventionelle Solarmodule halten einen beachtlichen Druck von ca. 3.600 Pascal aus, was 360 Kilogramm pro Quadratmeter entspricht. In sehr schneereichen Regionen sollten Sie jedoch Solar-Carport-Module mit einer besonders hohen Traglast installieren.

Gefahr ausgesetzt: Umwelt-Einflüssen wie Hagel und Witterungen abends oder nachts strotzen
Gefahr ausgesetzt: Umwelt-Einflüssen wie Hagel und Witterungen abends oder nachts strotzen

Die Fixierung der Module muss absolut sicher sein, um selbst immensen Windstärken standhalten zu können. Auf Basis der Norm DIN 1055 lassen sich die Vorgaben für die Windlast exakt berechnen. Die Windkraft ist dabei differenziert zu betrachten, denn an der windabgewandten Seite entsteht ein nicht zu unterschätzende Sog.

Wie effektiv ist ein Solar-Carport?

Wie wirtschaftlich sich eine Solaranlage auf dem Dach des Carports betreiben lässt, hängt im Wesentlichen von ihrer Ausrichtung und Dachneigung ab. Idealerweise beträgt die Neigung der Module zwischen 10 und 30 Grad, wobei das Dach Richtung Süden ausgerichtet sein sollte. Mittels Aufständerung lässt sich der optimale Neigungswinkel sicherstellen.

Stromkosten drastisch reduzierbar durch PV-Anlagen auf dem Haus- sowie Garagendach oder Auto-Unterstand
Stromkosten drastisch reduzierbar durch PV-Anlagen auf dem Haus- sowie Garagendach oder Auto-Unterstand

Bei einer perfekten Konfiguration sind Wirkungsgrade von über 90 % erreichbar. Zu beachten ist auch, dass der Standort möglichst wenig Verschattung aufweist, da diese die Effektivität mindern würde. Zudem kommt es auf die Qualität und Effizienz der eingesetzten Solarmodule selbst an: Diese sollen schließlich aus den Sonnenstrahlen so viel Solarenergie wie möglich gewinnen. Modelle der neuesten Generation bringen auch im Winter nennenswerte Erträge, sodass es sich um eine ganzjährig funktionale Lösung handelt.

Finanzierung: Wird ein Solar-Carport gefördert?

Kommen wir zum Schluss nochmal auf das liebe Geld zu sprechen, das für die anstehende Entscheidung erfahrungsgemäß eine Schlüsselrolle spielt. Es gibt keine explizite Förderrichtlinie, die sich auf Solar-Carports bezieht. Über das Programm 270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind aber sehr zinsgünstige Kredite für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher verfügbar. Eine Wallbox für Ihr Elektroauto kann zudem über die KfW Richtlinie 440 gefördert werden.


<span class="highlight-section-blue">Laut des neuen EEG bekommen Sie ab 2023 auch für Ihre Photovoltaikanlage auf dem Dach Ihres Carports eine Einspeisevergütung von 7 Cent pro Kilowattstunde. Für Anlagen bis zu 20 Kilowatt Leistung besteht so die Möglichkeit, über die Eigennutzung hinaus Geld mit einem Solar-Carport zu verdienen.</span>

Fazit: Ein Solar-Carport eröffnet energiegeladene Perspektiven!

Solar-Carports sind also Fahrzeugschutz und Energiequelle in einem. Dabei rechnet sich die zusätzliche Investition praktisch immer! Für einen wirtschaftlichen Betrieb kommt es aber auf eine optimale Ausrichtung und einen hohen Wirkungsgrad der verwendeten Solarmodule selbst an. Was die Nutzung Ihrer Stromernte angeht, sind Sie flexibel. Sie sollten sich aber darüber im Klaren sein, ob Sie den grünen Strom nur selbst nutzen und ggf. zwischenspeichern oder Überschüsse in das öffentliche Netz gegen eine fixe Vergütung einspeisen wollen.

Unter Einhaltung der genannten Voraussetzungen steht einer Installation Ihrer eigenen Solarmodule auf dem Carport nichts im Wege. Sofern Planung und Dimensionierung durchdacht vorgenommen wurden und Sie den Solar-Carport lange nutzen, ist ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet. Zudem stehen attraktive staatliche Fördermittel auch für Solar-Carports bereit. Insgesamt ist der Solar-Carport eine nachhaltige Zukunftsinvestition, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bietet.

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